Page 14 - Japan & von Siebold
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Ein wissbegieriger Arzt
Philipp Franz Balthasar von Siebold studierte Medizin an der Univer- sität von Würzburg, Deutschland. Die Pflanzenkunde nahm dabei einen hohen Stellenwert ein. Nach seinem Studium wollte er mehr von der Welt sehen. Die Niederlande mit ihren Kolonien im Osten
und Westen boten dazu die Möglichkeit. Von Siebold arbeitete zwischen 1823 und 1829 als Arzt auf dem nie- derländischen Handelsposten Dejima vor Nagasaki, Japan. Von Siebold erhielt auch den Auftrag herauszufinden, wel- che japanischen Produkte sich für den Handel eigneten. Er war von der japanischen Natur tief beeindruckt und erkannte den ökonomischen Wert, der in den prächtigen, im Westen noch unbekannten Blüten- pflanzen schlummerte. Er schickte Zwiebeln, Sämereien und lebende Pflanzen zum
Hortus in Leiden. Wie Sie diesem Heft bereits entnehmen konnten, wachsen im Hortus noch immer mehr als zehn Originalpflanzen aus von Siebolds Zeit.
Vor von Siebolds Japanaufenthalt waren nur 34 ostasiatische Pflan- zen in Europa bekannt. Er führte über 730 Arten ein. Heutzutage sind 70 % aller Sträucher und Bäume in niederländischen Gärten, Alleen und Parks ostasiatischen Ursprungs.
Abbildung rechts: Forsythie aus der “Flora Japonica”. In dieser Ausgabe beschreibt von Siebold zusammen mit J. G. Zuccarini viele neue Arten. Auf den Namensschildern im Hortus sind hinter dem Pflanzennamen häufig die Autorennamen zu lesen: Siebold & Zucc.
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